Von der Schmuddelecke zur Kunstecke – Ratzeburger Problemzone verändert sich

Der Gang zwischen dem Marktplatz/Ecke Herrenstraße und der Stadtkirche St. Petri war einmal eine beliebte Schaufensterpassage und hatte sich nach einem Besitzwechsel der Immobilien im Laufe der Jahre zu einer Schmuddelecke und Problemzone entwickelt.

Die Künstlerinnen Berit Kröner und Mirja Schellbach und das Projekt  ‚die brachiale‘ haben mit der künstlerischen Intervention „Zwischenwelt“ den Gang verwandelt und die 11 Schaukästen im Juli 2023 in einen Ort des visuellen Dialoges gebracht. Es ist den beiden Künstlerinnen gelungen die Problemzone am Marktplatz wieder in das Bewusstsein der BürgerInnen und Verantwortlichen zu rücken. Vera Bade kümmert sich zusammen mit ihrem Mann Dirk und einigen Aktiven um die weitere Belebung des Ganges. Neben der Vermeidung einer erneuten Verwahrlosung des Ganges ist es Vera Bade wichtig, Kunst barrierefrei für alle Besucher zu zeigen: „Wir haben, denke ich, eine Aufgabe, Menschen zu ermutigen, sich mehr zu trauen, als Kunstschaffende, auch als mündige politisch Denkende. Als Dazugehörige wenn es um öffentliche Räume geht.“

Dahinter steht kein kommerzieller Gedanke und so hat sie verschiedene Kunstkurse, Malschulen und Kunstschaffende in Ratzeburg und Umgebung eingeladen ihre Werke in der Öfffentlichkeit zu zeigen.

Vera Bade und ihre Mitstreiter sind überzeugt von der Idee. Sie träumen von einem Treffpunkt für Jung und Alt, einem touristischen Anziehungspunkt, einem Ort der Kultur, der Demokratie und der Kommunikation im Austausch über das Gesehene.

Ohne einen Namen ist die ehemalige Schmuddelecke, die unter dem Arbeitstitel ‚Kunstecke für Jung und Alt‘ läuft. Für die Namensfindung freut sich Vera Bade auf Vorschläge unter der Telefonnummer 04541 8561 773, hier können sich auch weitere AusstellerInnen melden, denn in den Schaukästen sollen die Exponate wechseln.

Zunächst ist eine weitergehende Nutzung des Schaufensterganges zeitlich ungewiss. Einige Institutionen haben angekündigt, eine Unterstützung für die ‚Kunstecke‘ zu bedenken. In welcher Art und Weise sich das auswirkt bleibt abzuwarten. In jedem Fall wird das Ehepaar Bade flexibel auf die jeweiligen Angebote der Fürsprecher und Förderer reagieren.

 


Vera Bade und Gesine Biller